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Pressemitteilung

Vom Landrat im Wind stehen gelassen

ÖDP zu Besuch bei Firma HKS Design

ÖDP zu Besuch bei HKS Design Steinlohe

Steinlohe. (red) Gelernt hat Thomas Wachter Schreiner. Heute zählen Schreiner, Dentalausstatter und Messebauer zu seinen Hauptauftraggebern. Der Grund dafür ist das besondere material, das verarbeitet wird: Mineralwerkstoff, den der Unternehmer über einen Deutschland-Importeur aus Südkorea und Spanien bezieht.
bei dem Besuch der ÖDP bei HKS Design. „Ich mache gerade im Auftrag einer Kölner Firma für den deutschen Pavillion bei der Expo 2020 in Dubai mehrere Exponate, auf denen man dann Filme und Infos über Deutschland und die Bundesländer für die Besucher gezeigt werden“, verriet er. Vom Design her sei mit Mineralwerkstoff eigentlich so gut wie alles möglich, denn über 100 Grad erhitzt, sei das Material gut formbar. Durch die fugenlose Bearbeitung habe der Mineralwerkstoff seine Vorteile darüber hinaus überall da, wo Hygiene eine große Rolle spiele, wie beispielsweise in Arztpraxen oder in Küchen. Über zu wenig Aufträge könne er sich deshalb nicht beklagen.

Besonderes Werkstück

Bisher hat er alles mit einem weiteren Schreiner und einer Halbtagskraft gestemmt. Doch nun muss ihn ein Mitarbeiter aus familiären Gründen verlassen. So bekommt Wachter den fachkräftemangel deutlich zu spüren. Er erzählte davon, als es in der Waldmünchener Berufsschule noch drei Klassen für die Ausbildung zum Schreiner gegeben habe, während man heute Mühe habe, eine voll zu bekommen. Einen Grund sieht Wachter im Berufsgrundschuljahr, in dem es keine Vergütung gibt.
Für Wachter spielt Nachhaltigkeit eine besondere Rolle. und das bedeute für den Unternehmer, dass er möglichst materialschonend arbeite und versucht, aus dem Restmaterial Upcycling-Produkte herzustellen, wie Schneidbretter, Pizzateller, kleine Wandregale und Dekoartikel. darüber hinaus hat Wachter schon früh versucht, mit seinem Betrieb energieautark zu werden. Auf seinen Dächern hat er eine 47-kW- und eine 26-kW-Solaranlage. Aus dem entstehenden Staub und Holzspänen presse er Pellets für die Heizung; die Holzpaletten, mit denen der Mineralwerkstoff angeliefert werde, verarbeite er n seinem Elektrohacker z Hackschnitzeln. Gut zwei Drittel seines Energieverbrauchs kann er heute mit Solarstrom decken. Das restliche Drittel wollte er mit Windenergie decken. Speichermöglichkeit dafür wäre mit Batterie, Heizung und Auto da, überschüssiger Strom käme der Allgemeinheit zugute. Wachter hatte sich von den Nachbarn deren Zustimmung für ein 50 Meter hohes Windad geholt. Doch bei dem ersten Vorgespräch im Landratsamt zeigte sich die untere Naturschutzbehörde nicht erfreut. Trotzdem hat Wachter im Juli 2018 beim Landratsamt einen Bauantrag für dein Windrad eingereicht. Kurz nach der Landtagswahl lud hn Landrat Löffler zum persönlichen Gespräch ein. Darin habe er signalisiert, dass er „Feuer und Flamme“ für die Windkraft-Kleinanlage sei und das Thema im Kreistag vorbringen wolle. Dazu sei es jedoch nie gekommen. Auf Nachfragen im Oktober 2019 kam nach vier Wochen ein Schreiben aus dem Landratsamt. in dem Wachter um Geduld gebeten wurde. Zwischenzeitlich sei ein Anruf gekommen, mit der Aussage, man könne eine „Verspargelung der Landschaft“ nicht gebrauchen. Vor gut zwei Wochen kam nun der Vorschlag aus dem Bauamt: Wachter möge doch eine genehmigungsfreie Windkraftanlage aufstellen.

Wenig Verständnis

Landratskandidat Sönke Siebold zeigt wenig Verständnis dafür, wenn seitens der Politik die Windkraft immer mit dem Argument totgeschlagen werde, dass es dafür keinerlei Zustimmung seitens der Bürger gäbe. „Hier haben wir einen Fall“, so Siebold, „da will einer ein Windrad auf seinem eigenen Anwesen aufstellen, alle anderen sind damit einverstanden und er darf es trotzdem nicht“.
Wachter stellte dem ÖDP-Landratskandidaten und dem ÖDP-Kreisvorsitzenden Dr. Stefan Scheingraber ein gutes Zeugnis aus: „es war schön, dass ihr auf dem Energiewendekongress in Roding wart.“ Kein anderer Landratskandidathabe sich dafür zwei Tage Zeit genommen. „Am abend der Veranstaltung waren mal kurz Landrat Löffler, Wirtschaftsminister Aiwanger und der kandidat der Freien Wähler dabei – und danach waren sie alle wieder weg.“

Chamer Zeitung, 24.2.2020

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